Ich bin inzwischen 25 Jahre alt geworden und ich mache öfters ein Resümee, was ich über die Jahre gelernt habe. Manchmal übersieht man doch einiges, als wenn man es schwarz auf weiß vor sich liegen hat.
Hier sind die 25 Dinge, die mich in meiner Entwicklung begleitet haben:
1. Die Zeit heilt Wunden.
Ich war
früher eine richtige Drama Queen. Ich habe immer die Problematik sehr dramatisch
betrachtet und mich gefürchtet vor der zwischen Zeit. Eine Lebensänderung, die
plötzlich in meinem Alltag aufgetaucht ist war schon eine Katastrophe. Sei es ein Liebeschaos, Haustier
abgegeben, Streit mit den Eltern oder in ein fremdes Land zu ziehen ohne es zu
wollen. Ich dachte damals, dies wird mich mein ganzes Leben lang begleiten und
dieser unglückliche, dunkle Part nie von meiner Nähe verschwinden. Nichts davon
hat mich abgehalten, mein Leben erfüllt weiter zu leben.
2. Ich verschiebe mein
Glück nicht in die Zukunft.
Ich
kann erst glücklich sein, wenn... Das war der größte Fehler in meiner
Vergangenheit. Ich habe immer versucht den perfekten Zeitpunkt abzuwarten, wann
ich letztendlich mein Glücksweg eingeschlagen bin und manchmal war es schon
tatsächlich zu spät dafür. Ich habe es abgelegt und brauche kein Anfang des Jahres,
Monats oder Woche um mit etwas zu beginnen, was mich glücklich macht.
3. Es gibt Wichtigeres
als das eigene Aussehen.
Als ich
ein Teenager war, habe ich mich bemüht möglichst gut auszusehen. Nicht nur was
die Klamotten angeht, sondern auch verschiedene Cremes gekauft, die meine Haut
nie zum Strahlen gebracht haben, wie ich es mir erhofft habe. Je älter ich
geworden bin, desto mehr wurde mir bewusst, dass ich mich über ganz andere
Sachen definiere. Ich habe viel mehr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein
bekommen nicht durch mein Äußeres, sondern durch Sachen, die ich erreicht,
geschafft und geleistet habe. Wenn ich was Neues gewagt habe oder mutig war,
das sind auf jeden Fall die Dinge, die mich ausmachen sollten.
4. Ich bin gut genug so
wie ich bin.
Früher
habe ich stets das Gefühl gehabt, dass alle um mich herum mir Stolperfallen aufgestellt
haben um mich zu prüfen. Ich war Dauermüde, weil ich mich auch dauerhaft
beweisen musste. Dieser Gedanke, dass ich alles können muss, hat mich in den
Wahnsinn getrieben. Heute habe ich keinen Problem mehr zuzugeben, dass ich von einem Thema eben keine Ahnung habe. Ich fühle
mich nicht dazu verpflichtet alles zu Wissen und zu Können. Es macht mich nicht
weniger wertvoll.
5. Andere sind auch nicht
besser.
Diese
Erkenntnis hat mir geholfen meine Ängste zu lindern. Jeder von uns ist
menschlich und jeder von uns hat Probleme. Manche tragen es nach draußen und
manche verstecken es ganz tief in sich aber wir alle haben diese.
6. Ich kann es nicht
allen Recht machen.
Ich
muss in erster Linie mir selber Recht machen und das habe es akzeptiert.
7. Es gibt nicht nur die
eine Wahrheit.
Jeder
Mensch ist individuell und hat eigene Vorstellung von Sachen, die ich
vielleicht anders sehe. Meine Realität muss nicht der Realität der anderen
entsprechen.
8. Selbstbewusst
Als ich
noch jünger war, habe ich das Selbstbewusstsein mit Aussehen, Figur, Make-up,
Kleidung, Haaren etc definiert. Nichts davon macht dich Selbstbewusst. Die
Ausstrahlung! Wenn man sich wohlfühlt in seinem Körper und mit sich in reinen
ist, strahlt man das gewisse Etwas aus und das ist auch das, was auf unsere
Umgebung anziehend wirkt.
9. Vertrauen ist alles.
Wenn
ich mir vertraue, vertrauen mir auch andere Menschen. Das wichtigste ist es das
Vertrauen in mir zu haben und in meine Fähigkeiten, um eine Stufe weiter nach
oben zu kommen.
10. Vorwürfe bringen mich
nicht weiter.
Schuldzuweisung
und Vorwürfe bringen mir nichts. Sie helfen nicht den Streit zu lösen. Es hilft
eher meine Bedürfnisse und Wünsche zu äußern, dann kann mein Gegenüber mein
Standpunkt sehen und versuchen zu verstehen.
11. Ausreden bringen mich
nicht weiter.
Ich
möchte eine Veränderung, dann muss ich für mich selber Verantwortung
übernehmen. Ich habe allem um mich herum die Schuld gegeben, warum ich gerade
stecken geblieben bin und nicht weiter kommen könnte. Alle sind böse zu mir,
die Welt ist unfair, andere haben es leichter. Diese Ausreden haben mich nicht
weiter gebracht.
12. Ich nehme mir die
Zeit für Kleinigkeiten.
Ich
liebe es, die Sonne an meiner Haut zu spüren, den Duft von einer Blume
wahrzunehmen, die Geräusche von der Umgebung zu hören, das Essen schmecken und
genießen. Wir nehmen uns selten Zeit und rennen durch die Welt. Wir übersehen
zu viel durch den Alltagsstress und durch die ganzen Medien um uns herum.
Einfach mal die Zeit nehmen und lernen zu beobachten.
13. Meine Gedanken
steuern meine Welt.
Meine
dunklen Gedanken sind daran schuld, dass ich pessimistisch bin. Seitdem ich
angefangen habe optimistischer zu sein, merke ich wie meine Optionen steigern.
Ich habe dadurch viele neue Wege entdeckt. Nur was in meinem Kopf ist, ist es
noch lange nicht wahr.
14. Ich habe die Freiheit
zu wählen, wie ich leben möchte.
Ich
kann mein Leben so gestalten, wie ich es für richtig halte. Ich brauche keinen
Zuspruch von dritten Personen. Wenn ich irgendwas nicht mehr machen möchte,
muss ich es auch nicht! Keiner zwingt mich und ich kann jeder Zeit einen neuen
Weg einschlagen auch, wenn andere dagegen sind.
15. Glück ist nichts, was
von außen kommt.
Es
kommt von Innen. Es kommt durch Charakterentwicklung. Wenn ich glücklicher
werden möchte, dann muss ich nicht zwingend erst irgendwas erreichen oder mir
was teures kaufen.
16. Ich bin gut zu mir.
Früher
habe ich so viel erwartet von anderen. Diese Menschen sollten zu meinem
Wohlbefinden helfen. Sich um mich kümmern und sorgen. Wenn ich etwas möchte,
dann sind nicht die anderen dafür verantwortlich, sondern ich selber bin dafür
zuständig und muss darauf arbeiten es eben zu bekommen.
17. Das Gleichgewicht im
Leben zu finden.
Meine
Balance zu finden war früher unmöglich für mich. Ich habe mich zu sehr mit
anderen Sachen abgelenkt und hatte das Gefühl überall sein zu müssen. Auf jeder
Feier dürfte ich nicht fehlen. Bis ich begriffen habe, dass wenn ich keine Lust
darauf habe, keine Welt untergehen wird. Es wird mir keiner böse, wenn ich
lieber ein Buch lesen möchte oder einfach nur für mich sein will. Und wenn ja,
gut dann ist es so. Ich brauche es und ich nehme mir diese Auszeit.
18. Meine Intuition ist
mein Kompass.
Entscheidung
zu treffen sind nicht immer angenehm für mich. Ich quäle mich oft, weil ich
eben nicht weiß was es wäre, wenn ich doch die andere Tür geöffnet hätte. Ich habe
aber mit der Zeit gelernt, dass meine erste Intuition doch öfters die Richtige
ist. Ich gehe jetzt immer meinem Gefühl nach. Meine Spontanität ist auf jeden Fall
angenehmer und stressfreier als mich mit einer Pro-Contra-Liste auseinander zu
setzen.
19. Nachts denke ich
nicht über Sorgen nach.
In der
Dunkelheit erscheint alles so Groß und kaum zu bändigen. Wir haben tagsüber
keine Zeit um uns mit gewissen Punkten auseinander zu setzen und erledigen es
gerne vor dem schlafen. Nachts denke ich nicht mehr über Sorgen nach. Ich lenke
mich ab und kehre zu der Problematik eben am nächsten Tag. Manchmal habe ich
vergessen worum es ging. Also kann es auch nicht so wichtig gewesen zu sein.
20. Jeder ist anders.
Ich
gebe gerne Ratschläge, aber nur was für mich gut funktioniert hat, muss es
nicht für jemanden anderen auch funktionieren. Genauso ist es auch anders rum. Es gibt
keine Garantie, dass es mit einem Erfolg endet.
21. Alles hat seinen
Preis.
Ich war
oft neidisch auf andere Menschen. Es gibt immer jemanden, der erfolgreicher ist
als ich, hübscher, sportlicher, gesünder, schlauer... Aber es hat auch alles
seinen Preis. Diese Menschen haben eine gewisse Ausdauer sich über die Zeit antrainiert. Ich werde kein Fitnessjunkie
sein oder den ganzen Tag Bücher lesen und lernen. Ich bin nicht bereit jeden
Preis zu zahlen und es ist auch gut so. Ich habe andere Prioritäten im Leben.
22. Niemand ist perfekt.
Kein
Leben ist makellos. Auch wenn wir eingekuschelt sind mit allen Medien um uns herum, ist
wirklich kein Mensch perfekt. Die Bilder sind gut bearbeitet, aber der Mensch
an sich ist trotzdem im wirklichen Leben nicht bearbeitet. Diesen Filter
besitzen wir nicht! Viele prominente Gesichter sind Erfolgreich und haben viel
Geld aber sind eventuell unzufrieden damit, dass die kaum Freizeit, echte
Freunde, Gesundheit oder privates Leben haben. Drogen, Alkohol und Depressionen
sind vielleicht die täglichen Begleiter solcher Menschen auf die wir neidisch sind.
23. Ich kann einen
Unterschied machen.
Ich
habe Nachrichten geschaut und das hat mich immer traurig gemacht. Zu einem,
weil ich selber als kleiner Mensch nichts ändern kann an der Situation und wenn
ja, dann wusste ich nicht mal, wo ich bei dem ganzen Chaos anfangen soll. Ich
hatte immer das betrübende Gefühl. Aber das Leben hat mich gelehrt, dass selbst
Kleinigkeiten viel ausmachen. Wenn ich freundlich einem Menschen begegne, dann
könnte es sein, dass ich sein Tag etwas fröhlicher gemacht habe und wiederum er,
es dann gleich weiter geben kann. Wenn ich nachhaltiger und minimalistischer
lebe, trage ich auch was zu meiner Umwelt bei. Natürlich kann ich nicht die
ganze Welt retten. Ich habe mein Fernseher ausgeschaltet und mache etwas. Wenn
jeder etwas tut, dann tut sich auch etwas besser leben und die Welt verändert
sich auch etwas.
24. Selbstakzeptanz
Ich
dachte früher, dass ich einen unentdeckten Talent habe, was die
Musikinstrumente angeht. Falsch gedacht. Ich war furchtbar. Aber weil ich beim
ersten Versuch es nicht sein lassen wollte, habe ich mir nach meinem Piano,
eine Gitarre gegönnt. Es war ebenfalls grausam. Ich war sehr enttäuscht von
mir, aber manchmal muss man eben lernen auch solche Missgeschicke zu
akzeptieren. Ich kann vielleicht nicht gut mit Instrumenten mich beschäftigen,
aber dafür bin ich kreativ in anderen Sachen. Ich fokussiere mich mehr auf meine
Stärken als auf meine Schwächen.
25. Ich bin der
wichtigste Mensch in meinem Leben.
Es hat
lange gedauert, bis ich das mit Überzeugung gesagt habe ohne, dass ich mich
dafür schlecht gefühlt habe. Egoismus und Altruismus liegen nah beieinander.
Die Menschen in meiner Umgebung hatten immer das Bedürfnis irgendwas zu meinem
Leben beitragen zu wollen. Aber wenn jemand was anderes machen würde in meinem
Leben, dann soll er es bitte in seinem Leben machen. Wir haben alle ein eigenes
Leben. Ich
bin die jenige, die mir Vorschriften machen darf, denn ich bin auch die
Priorität in meinem Leben.